Als Vorstand muss ich Entscheidungen treffen und für diese auch geradestehen. Das setzt voraus, dass ich einen Einblick in die Materie habe und mir fehlende Informationen auf Nachfrage bereit gestellt werden. Dies ist in der jetzigen Zusammensetzung des Vorstands nicht mehr gegeben. Ohne Offenheit und gegenseitige Information aber ist für mich die Basis der Zusammenarbeit verloren. Beides erwarte ich besonders an der Stelle, die das aus meiner Sicht vertrauensvollste Amt des Vereins innehat, dem Schatzmeister. Meine Versuche, das Schweigen aufzubrechen, sind gescheitert.
Zugleich zeigt mir die Reaktion von Community und Vereinsmitgliedern in der Wikipedia auf die Situation beim Community-Projektbudget, dass dem Vorstand in seiner jetzigen Konstellation nicht nur kein Vertrauen entgegengebracht wird. Nein, uns allen wird nur noch mit Missgunst, Vorurteilen (und auch Vorverurteilungen) und Unterstellungen begegnet und das mit jedem Mal, mit dem wir uns äußern. Ich kann in dieser Atmosphäre, die es eigentlich unmöglich macht, sich als Vorstandsmitglied überhaupt in eine ehrliche Diskussion zu begeben, keinerlei Rückhalt für eine Weiterführung meines Amtes erkennen.
Die gesamte Rücktrittserklärung ist in der Mailingliste zu lesen. Ich lasse das jetzt erstmal unkommentiert; viel treffender kann man die aktuelle Situation im Vorstand und drumherum derzeit nicht beschreiben - persönlich empfinde ich diesen Schritt als sehr traurig für den Vorstand und den Verein Wikimedia Deutschland e.V., kann ihn jedoch vor dem aktuellen Hintergrund zu 100 Prozent nachvollziehen und werde einen Teufel tun, ihr das wieder auszureden.
Von meiner Seiter: Danke, lyzzy, für deinen Einsatz, deine Ideen und deine Kraft, die in den Entwicklungen des Vereins in den letzten Jahren steckt. Mir wirst du auf jeden Fall in der noch verbleibenden Zeit dieser Vorstandsperiode sehr fehlen!
2 Kommentare:
+1 (aka)
Nun, ich kenne die Wikimedia-Interna nicht halb so gut wie manch anderer Blog-Leser. Und auch Lizzy kennen andere sicherlich besser als ich.
Aber selbst dieses Halbwissen reicht, um einschätzen zu können, dass dies ein herber Verlust für den Wikimedia-Vorstand ist. Schade!
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