Mittwoch, 30. März 2016

So much zum Schreiben, so wenig time - eine Antwort

Der Southpark macht es vor und legt eine Liste in seinem Blog ab mit all den schönen Themen, über die man schreiben könnte, wenn man nur die Zeit hätte. Dabei hat er die wohl - immerhin betreut er mehrere Blogs, schreibt in der Wikipedia über Äpfel, Barbecue und Whisk(e)y und betreut dort nicht nur WikiWedding, hält Vorträge über das Trollen usw. ...

Nun, wie sähe meine Liste aus? Was könnte ich alles schreiben, wenn ich neben 8h-Job, Familie und anderen Hobbies, etwa schlafen, doch noch Zeit und Energie dafür hätte? Was sollte ich vielleicht einfach mal schreiben - hier eine Liste, natürlich unvollständig ...

* eine vollständige Liste der Dinge, die man schreiben könnte
* noch mehr Artikel zu Hörnchen in der Wikipedia (es fehlen noch etwa 100)
* noch mehr Artikel zu Würfel-, Karten-, Domino-, Brettspielen - wäre eigentlich auch mal einen eigenen Blog wert ...
* und wo wir beim Blog sind: es gibt noch keinen brauchbaren Hörnchenblog
* oder überhaupt mal wieder Blogartikel ....
* eine vollständige Geschichte zu Hörtert, dem ausserirdischen Besucher der untergegangenen Welt
* einen fetten Rant auf das Kategoriensystem der Wikipedia, das Universum, den Fisch und den ganzen Rest
* eine Netzgeschichte wie früher bei den Besuchen bei der Zauberfee oder dem Drachental
* eine gute Gespenstergeschichte, eine Kindergeschichte und einen Splatter-Roman
* die schon lange in meinem Kopf  herumspukende Anthologie "Suizid-Geschichten"
* eine Geschichte über Motorradrennen (wobei ich weder Ahnung von Motorrädern noch von Rennen habe)
* eine Zusammenfassung von Fluchtgeschichten, angelehnt an den Darstellungen neuer Freunde und Nachbarn in Deutschland
* einen (oder viele) Anträge zur Aufnahme von Gebäuden, Friedhöfen, Schleusen und anderem in die Denkmallisten verschiedener Städte und Gemeinden
* einen Artikel zur Nasenflora
* eine Doktorarbeit (Thema egal, Fach egal)
* einen Liebesbrief an meine Frau und meine Kinder ....

... ich denke, das reicht doch erstmal für den Anfang. Den Staffelstab gebe ich übrigens gern weiter an andere Blogger (falls dies jemand liest, der zufällig auch einen noch nicht aus Zeitmangel eingestellten Blog betreibt ....)

P.S.: In den nächsten Tagen kommen sicher ncoh ein paar Nachträge ....

Donnerstag, 25. Februar 2016

Herr R. schreibt: Hörtert

Gelb ist es hier, wie zu Hause. Der Boden krümelig, heiss, staubig - und in seinem Bordsystem hatte Hörtert gelesen, dass die Erdenwesen die Krümel als "Sand" bezeichneten. Diese Wesen, die schon vor langer Zeit als ausgestorben betrachtet wurden und von denen in den letzten 30 Gelbmondjahren, also den letzten 300 Erdenjahren, kein lebendes Exemplar gesichtet wurde.

Hörtert
(vom kellerkind, CC-by-sa)
http://mondgeschichten.antville.org/
Hörtert hüpft weiter, nähert sich den großen Pyramiden, die wohl von Erdenwesenhand geschaffen wurden, und blickt sich um. Er schnorchelt in sein Kommunikationsdreieck und lauscht, ob sein Kommandant antwortet ... Stille. War er noch immer nicht aufgewacht? Hörtert schaut sich um auf dem Planeten, der so viel älter war als sein gelber Mond, auf dem er mit seinen 22 Gelbmondjahren eines der ältesten Wesen war. Überall Sand, gelber Sand - doch plötzlich ein Glitzern. Wieder schnorchelt er in einen Kommunikator, grunzt und fiepst, und steckt seine Hand mit seinen kurzen Fingern in den Mund. Dann hüpft er zu dem Ding im Sand und nimmt es in die Hand. Es ist eine kleine glänzende Scheibe und nachdem er sie an den Detektor an seiner Schulter geführt hat, weiß er, dass sie aus Silber ist. Silber gibt es auf seinem Mond nicht, aber er hatte davon gehört und in seinem Schiff wurde das Material, das auf irgendeinem fernen Planeten abgebaut wurde, auch verarbeitet.

Hörtert ist neugierig ... er fiepst in den Kommunikator und steckt erneut die Hand in den Mund. Zum ersten Mal grunzt das Gerät auf seiner Schulter zurück und vor Schreck wird Hörtert ganz blau. Er betrachtet das Plättchen in seiner Hand weiter und sieht, dass sich darauf Bilder befinden - Bilder von Erdenwesen. Er hatte also einen archäologischen Fund in der Hand, genau wie er es bei der Wahl seines Zeilortes gehofft hatte. Wieder gibt er Bericht, wieder wandert die Hand in den Mund - und auch diesmal gibt es ein Grunzen als Antwort.

Noch immer fragt sich Hörtert, was die Erdenwesen wohl mit der Scheibe gemacht haben. Plättchen ähnlicher Art wurden auf dem gelben Mond aus einem Gestein gefertigt und konnten auf die Augen gelegt werden, wenn man ausruhen wollte und der immer strahlende Orion abgedunkelt werden sollte. Ob die Erdenwesen das auch so gemacht haben? Aber warum dann die Bilder? Er schaut genau hin und erkennt auf der einen Seite einen Kopf, wie er ihn aus seinen Bilddateien kennt. Auf der andreen Seite befindet sich eine sitzende Figur, aus deren Hand ein geflügeltes Wesen aufsteigt. Nein, Augenaufleger sind das nicht. Wieder fiepst er in den Kommunikator, wieder die Hand in den Mund.

Die Neugierde steigt und Hörtert trippelt unentwegt auf dem Boden, wechselt mittlerweile regenbogenartig die Farbe - wenn er zu sehr nachdenkt, kann er sich nicht kontrollieren - und dreht die Scheibe in der Hand. Er legt sie sich auf die Lippen, befühlt sie, grunzt, pfeift und fiept wieder in den Kommunikator. Plötzlich grunzt es sehr laut aus dem Gerät und Hörtert erschrickt, wirft dabei die Scheibe in die Luft und sieht, wie sie sich dreht und das Sonnenlicht reflektiert und ihn dadurch blendet. Er nimmt sie erneut in die Hand, hält sie in die Sonne und richtet den reflektierten Strahl auf den Boden vor ihm, wo er eine helle Fläche hinterlässt.

Nun weiß er, dass er einen primitiven Spiegel in der Hand hält, der Licht leiten sollte. Er hätte mehr erwartet von den Erdenwesen, die so viel Zeit hatten und offensichtlich nur solch primitiven Werkzeuge nutzten. Mit dieser Erkenntnis geht Hörtert zurück zu seinem Schiff, um Ausschau zu halten nach einer zivilisierteren Welt.


Der verwunderte Leser dieses Beitrages wird sich fargen: Was hat er auf sich mit Hörtert und dieser Geschichte? Warum schreibt Herr R. und warum schreibt er so etwas?

Zur Erklärung: Seit dem Wintersemester 2015 besuche ich einen Kurs für kreatives Schreiben - ich, der ich ansonsten eigentlich nur enzyklopädisch-lexikalische Texte formuliere oder beruflich Anträge, Berichte und ähnliches zusammenschreiben muss. Hörtert ist nun ein Ergebnis des letzten Kurstage - er wurde geschaffen von den Kursteilnehmern und die Aufgabe, ihn bei einem Besuch auf der Erde mit einem ihm unbekannten Gegenstand zu konfrontieren, musste in knapp über 20 Minuten bewerkstelligt werden - das Ergebnis ist die obige Geschichte.

Danke an Anneke für das coole Bild von Hörtert, dass sie anhand meiner Beschreibung erstellt und mir zur Verfügung gestellt hat. ;) Anneke schreibt übrigens auf http://mondgeschichten.antville.org/

So much zum Schreiben, so wenig time - eine Antwort

Der Southpark macht es vor und legt eine Liste in seinem Blog ab mit all den schönen Themen, über die man schreiben könnte, wenn man nur die...