Mittwoch, 30. März 2016

So much zum Schreiben, so wenig time - eine Antwort

Der Southpark macht es vor und legt eine Liste in seinem Blog ab mit all den schönen Themen, über die man schreiben könnte, wenn man nur die Zeit hätte. Dabei hat er die wohl - immerhin betreut er mehrere Blogs, schreibt in der Wikipedia über Äpfel, Barbecue und Whisk(e)y und betreut dort nicht nur WikiWedding, hält Vorträge über das Trollen usw. ...

Nun, wie sähe meine Liste aus? Was könnte ich alles schreiben, wenn ich neben 8h-Job, Familie und anderen Hobbies, etwa schlafen, doch noch Zeit und Energie dafür hätte? Was sollte ich vielleicht einfach mal schreiben - hier eine Liste, natürlich unvollständig ...

* eine vollständige Liste der Dinge, die man schreiben könnte
* noch mehr Artikel zu Hörnchen in der Wikipedia (es fehlen noch etwa 100)
* noch mehr Artikel zu Würfel-, Karten-, Domino-, Brettspielen - wäre eigentlich auch mal einen eigenen Blog wert ...
* und wo wir beim Blog sind: es gibt noch keinen brauchbaren Hörnchenblog
* oder überhaupt mal wieder Blogartikel ....
* eine vollständige Geschichte zu Hörtert, dem ausserirdischen Besucher der untergegangenen Welt
* einen fetten Rant auf das Kategoriensystem der Wikipedia, das Universum, den Fisch und den ganzen Rest
* eine Netzgeschichte wie früher bei den Besuchen bei der Zauberfee oder dem Drachental
* eine gute Gespenstergeschichte, eine Kindergeschichte und einen Splatter-Roman
* die schon lange in meinem Kopf  herumspukende Anthologie "Suizid-Geschichten"
* eine Geschichte über Motorradrennen (wobei ich weder Ahnung von Motorrädern noch von Rennen habe)
* eine Zusammenfassung von Fluchtgeschichten, angelehnt an den Darstellungen neuer Freunde und Nachbarn in Deutschland
* einen (oder viele) Anträge zur Aufnahme von Gebäuden, Friedhöfen, Schleusen und anderem in die Denkmallisten verschiedener Städte und Gemeinden
* einen Artikel zur Nasenflora
* eine Doktorarbeit (Thema egal, Fach egal)
* einen Liebesbrief an meine Frau und meine Kinder ....

... ich denke, das reicht doch erstmal für den Anfang. Den Staffelstab gebe ich übrigens gern weiter an andere Blogger (falls dies jemand liest, der zufällig auch einen noch nicht aus Zeitmangel eingestellten Blog betreibt ....)

P.S.: In den nächsten Tagen kommen sicher ncoh ein paar Nachträge ....

Donnerstag, 25. Februar 2016

Herr R. schreibt: Hörtert

Gelb ist es hier, wie zu Hause. Der Boden krümelig, heiss, staubig - und in seinem Bordsystem hatte Hörtert gelesen, dass die Erdenwesen die Krümel als "Sand" bezeichneten. Diese Wesen, die schon vor langer Zeit als ausgestorben betrachtet wurden und von denen in den letzten 30 Gelbmondjahren, also den letzten 300 Erdenjahren, kein lebendes Exemplar gesichtet wurde.

Hörtert
(vom kellerkind, CC-by-sa)
http://mondgeschichten.antville.org/
Hörtert hüpft weiter, nähert sich den großen Pyramiden, die wohl von Erdenwesenhand geschaffen wurden, und blickt sich um. Er schnorchelt in sein Kommunikationsdreieck und lauscht, ob sein Kommandant antwortet ... Stille. War er noch immer nicht aufgewacht? Hörtert schaut sich um auf dem Planeten, der so viel älter war als sein gelber Mond, auf dem er mit seinen 22 Gelbmondjahren eines der ältesten Wesen war. Überall Sand, gelber Sand - doch plötzlich ein Glitzern. Wieder schnorchelt er in einen Kommunikator, grunzt und fiepst, und steckt seine Hand mit seinen kurzen Fingern in den Mund. Dann hüpft er zu dem Ding im Sand und nimmt es in die Hand. Es ist eine kleine glänzende Scheibe und nachdem er sie an den Detektor an seiner Schulter geführt hat, weiß er, dass sie aus Silber ist. Silber gibt es auf seinem Mond nicht, aber er hatte davon gehört und in seinem Schiff wurde das Material, das auf irgendeinem fernen Planeten abgebaut wurde, auch verarbeitet.

Hörtert ist neugierig ... er fiepst in den Kommunikator und steckt erneut die Hand in den Mund. Zum ersten Mal grunzt das Gerät auf seiner Schulter zurück und vor Schreck wird Hörtert ganz blau. Er betrachtet das Plättchen in seiner Hand weiter und sieht, dass sich darauf Bilder befinden - Bilder von Erdenwesen. Er hatte also einen archäologischen Fund in der Hand, genau wie er es bei der Wahl seines Zeilortes gehofft hatte. Wieder gibt er Bericht, wieder wandert die Hand in den Mund - und auch diesmal gibt es ein Grunzen als Antwort.

Noch immer fragt sich Hörtert, was die Erdenwesen wohl mit der Scheibe gemacht haben. Plättchen ähnlicher Art wurden auf dem gelben Mond aus einem Gestein gefertigt und konnten auf die Augen gelegt werden, wenn man ausruhen wollte und der immer strahlende Orion abgedunkelt werden sollte. Ob die Erdenwesen das auch so gemacht haben? Aber warum dann die Bilder? Er schaut genau hin und erkennt auf der einen Seite einen Kopf, wie er ihn aus seinen Bilddateien kennt. Auf der andreen Seite befindet sich eine sitzende Figur, aus deren Hand ein geflügeltes Wesen aufsteigt. Nein, Augenaufleger sind das nicht. Wieder fiepst er in den Kommunikator, wieder die Hand in den Mund.

Die Neugierde steigt und Hörtert trippelt unentwegt auf dem Boden, wechselt mittlerweile regenbogenartig die Farbe - wenn er zu sehr nachdenkt, kann er sich nicht kontrollieren - und dreht die Scheibe in der Hand. Er legt sie sich auf die Lippen, befühlt sie, grunzt, pfeift und fiept wieder in den Kommunikator. Plötzlich grunzt es sehr laut aus dem Gerät und Hörtert erschrickt, wirft dabei die Scheibe in die Luft und sieht, wie sie sich dreht und das Sonnenlicht reflektiert und ihn dadurch blendet. Er nimmt sie erneut in die Hand, hält sie in die Sonne und richtet den reflektierten Strahl auf den Boden vor ihm, wo er eine helle Fläche hinterlässt.

Nun weiß er, dass er einen primitiven Spiegel in der Hand hält, der Licht leiten sollte. Er hätte mehr erwartet von den Erdenwesen, die so viel Zeit hatten und offensichtlich nur solch primitiven Werkzeuge nutzten. Mit dieser Erkenntnis geht Hörtert zurück zu seinem Schiff, um Ausschau zu halten nach einer zivilisierteren Welt.


Der verwunderte Leser dieses Beitrages wird sich fargen: Was hat er auf sich mit Hörtert und dieser Geschichte? Warum schreibt Herr R. und warum schreibt er so etwas?

Zur Erklärung: Seit dem Wintersemester 2015 besuche ich einen Kurs für kreatives Schreiben - ich, der ich ansonsten eigentlich nur enzyklopädisch-lexikalische Texte formuliere oder beruflich Anträge, Berichte und ähnliches zusammenschreiben muss. Hörtert ist nun ein Ergebnis des letzten Kurstage - er wurde geschaffen von den Kursteilnehmern und die Aufgabe, ihn bei einem Besuch auf der Erde mit einem ihm unbekannten Gegenstand zu konfrontieren, musste in knapp über 20 Minuten bewerkstelligt werden - das Ergebnis ist die obige Geschichte.

Danke an Anneke für das coole Bild von Hörtert, dass sie anhand meiner Beschreibung erstellt und mir zur Verfügung gestellt hat. ;) Anneke schreibt übrigens auf http://mondgeschichten.antville.org/

Montag, 30. Juni 2014

Loudwire - Wikipedia: Fact or Fiction?

Bock auf eine richtig coole Serie zur Wikipedia UND Heavy Metal?

Dann solltet ihr mal bei dem Online-Magazin Loudwire reinschauen. Loudwire? - Ja, das Online-Magazin beschäftigt sich mit den härteren Musikrichtungen und hat eine Interviewserie namens "Wikipedia: Fact or Fiction?"ins Leben gerufen. Initiator der Serie ist Graham Hartmann, der nach eigenen Angaben musiksüchtig ist und offenbar auch ein Faible für Wikipedia-Artikel hat. In loser Reihe interviewt er Musiker aus der Hardrock-, Punk- und Metalszene und stellt Ihnen zu Inhalten, die er in den jeweiligen Wikipedia-Artikeln der Musiker gefunden hat, die immer gleiche Frage: Fact or Fiction?

Ville Valo (Bild: Tuomas Vitikainen, CC-by-sa 3.0)

Was kommt etwa dabei heraus, wenn beispielsweise Ville Valo, der Sänger von HIM, gefragt wird, ob er tatsächlich als Jugendlicher im Sex-Shop seines Vaters gearbeitet hat, er tatsächlich vier täwierte Herzen auf seinem Körper trägt und ob er das von ihm entwickelte Heartagram wirklich nicht urheberrechtlich geschützt hat.

Oder wurde Phil Anselmo, bekannt etwa von den Bands Pantera und Down, wirklich mit dem Zweitnamen "Hansen" geboren und hat die Schule abgebrochen? Und wie viel ist dran an dem italienischen Imbiss seines Vaters, der nach ihm "Anselmo's" genannt wurde und nach dem Hurrican Katrina geschlossen werden musste oder an dem Feuerchen, dass Phil mit 14 legte, um seine Schwester zu erschrecken und mit dem er das Haus abfackelte? Auch KISS-Legende Ace Frehley wurde von Hartmann interviewt und erklärt zum Beispiel seine Idee von einem Headset mit einem Aufsatz, aus dem ein Laserstrahl kommt und der Profi-Wrestler Chris Jericho stellt klar, ob er wirklich für seine Leistungen in seinem Journalismus-Studium mit "top honors" ausgezeichnet wurde.

Noch Fragen? - Mal ganz offen: Zieht euch das rein - sehr geile Interviews, und vor allem für Metalheads und Wikipedia-Nerds (oder beiden Personalunion) absolut zu empfehlen!

Ihr findet neben den genannten noch Interviews mit der Band Whitechapel, den Legenden von Judas Priest, Mikael Akerfeldt von der Band Opeth, Tom Keifer von Cinderella, Scott Ian und Frank Bello von Anthrax, David Ellefson von Megadeth, Taylor Momsen von der Mädelsband Pretty Reckless, A Day to Remember, dem vor kurzem verstorbenen Oderus Ungurs von Gwar, Lita Ford, den Walking Papers, Davey Havok von AFI und Korn.

Ich frage mich ernsthaft, wie diese Serie bisher unbemerkt an mir vorbeigehen konnte ...

Eröffnung des Lokal K als erster Communistützpunkt der Wikipedia

Am letzten Samstag eröffnete das Lokal K in Köln als erster Community-Stützpunkt für Wikipedianer und andere Comminitys rund um das freie Wissen. Und da das andere bereits beschreiben habe verweise ich hier nur kurz auf Vorhandenes:

* Ein Blogbeitrag von elya zur Eröffnung
* Ein podcast von DroidBoy
* die am Eröffnungstag gestartete facebook-Seite
* die Wikipedia-Seite mit Kalender und Kurz-Blog
* die am Samstag neu angelegte WikiData-Seite
* der twitter-Account

(Bild: Geolina163, CC-by-sa- 3.0)


Donnerstag, 12. Juni 2014

A position on bot-generated articles

At the beginning of this week I was asked by a journalist from the Wall Street Journal about my opinion on bot-generated articles and the activity of Lsj and his bot Lsjbot in the swedish wikipedia as an addition to the answers she got from Lennart Guldbranson, a well known wikipedian from Sweden. The following is what I answered:
You asked me to answer some questions concernig the bot-generated content since I may have a more critical opinion on Lsjbot and bot-generated content than Lennart. To claim first: I am not active in the Swedish Wikiepdia so my view is more general on the topic than focussed on sv.wikipedia.org.

To introduce myself: I am mostly active in the German Wikipedia where you can find my profile and work at https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Achim_Raschka - there are also some dropboxes where you can find a list of articles written by me. As you can see there my focus is on zoology and especially on animal species - one of the main areas the Lsjbot has been working in.
To come to your questions:
Concerning Lsj:
I do not know Lsj (the user who started with bot-generated contend via his bot Ljsbot) personally and the only work from him I know is the topic on bot-generated content in several wikipedias. I am sure he is doing his best to bring Wikipedia forward and that the start of this project for him is a step to make Wikipedia better again. So from my point I am not in opposition to him as a person even when I am critizising hin in this special topic.
Concerning bot-generated articles:
In this case I have a clear point: I am mostly against the production of bot-generated stubs and especially against this type of content on species that was produced by Lsjbot in the swedish and other wikipedias in a very high number. In my opinion this type of content may only push quantities if you are counting numbers but they aren't useful for readers and for the evolution of a wikipedia (from my point of view)

For readers an article like e.g. Yungasia_tricolor (random article) does not really help if someone is searching for informations. This article only transports more or less correct taxonomic notes on a species name - it does not help if you want to know something on this species - how it looks like, where it lives and how it lives. So if really someone searches for this special species of leafhoppers (what only can be expected for experts in entomology) he will not find any needful information on it that helps - the information given is not better than no information. I would expact that an author at least would tell me where I can find it (Brasil as you can read in the easy to find first description of Zanol 1991) - the main argument that this article is better than none does not count for me.
For quality reasons I  prefer to have less good than millions of non-articles. To compare: Rüppellfuchs was the work of weeks for me and may be an extreme but even articles like Rot-Weißes_Riesengleithörnchen (2 hours work at maximum) show what should be the goal - compare them with the svedish one Petaurista_alborufus (and please compare the number of subspecies that is 0 in sv and 6 in my article).

For browsing users who will find this article by random it is the same - the article is boring to read and 99% of other random articles are the same (try slumpartikel).
For authors: It is often claimed that if there is a short article (stub) new users will come and expand this - my experience tells another story: It is unattractive to expand an existing stub since most users will try to find niches where to start articles from scratch - articles that are not existing are the best way to persuade authors to bring in their knowledge with the start of a new article and even if this may be the same quality as a bot-content it is worth more since it is the start of a potential new author. The best way to discourage potential authors is to present them a field of thousands of pseudo-articles with always the same structure where his own work will get lost between all these and will not be find by others. I think: yes, you can have a 1.5-million-articles wikipedia if you use bots but this will lead to the decrease or even death of user activity in the areas you try to fill with this action. If the German WP were populated with those stubs I don't think that I would be interested to work in this with my knowledge.
To have a compromise: I would think it would be a good idea to use Ljsbot and others to fill in datasets in the WikiData project and provide those data to the authors for example when they start an article to choose if they want to use it. This could increase the quality of WikiData as a database without flooding the wikipedias and could be a valuable addition. The only fields where I could imagine boticles are areas where nothing more is existing than database entries (e.g. galaxies) or for some geographical additions - but also there I see more problems than positive effects.

It is a bit longer than I expected now. Sorry about my not that good english but I think one can understand my points. If there are any open questions please don't hesitate to contact me.
Best regards,
Achim

Mittwoch, 11. Juni 2014

100 Arschlöcher

Immer wieder wird über Sexbilder auf den commons geschimpft, zuletzt griff ein Lehrerverband dieser Thema auf und schaffte damit ein beachtliches Presseecho. Nun gehöre ich sicher nicht zur prüdesten Fraktion der Wikipedianer (nicht umsonst hatte ich in der Vergangenheit eine Anzeige aufgrund der Verbreitung pornografischer Inhalte am sprichwörtlichen Sack) und als Hauptautor zahlreicher Artikel der Genitalanatomie (sowohl die Vulva und Vagina wie auch der Penis und der Hodensack sind weitestgehend von mir) nutze ich sogar regelmässig die Fülle des vorhandenen Materials - aber in einem kann ich den Kritikern nur recht geben:

Wir haben viel zu viele schlechte bis katastrophale Bilder von Penissen, Vulven, Arschlöchern, Ejakulationen und Sexualpraktiken!

Das Problem: Auch für das schlechteste Bild finden sich Befürworter, die es als wertvoll betrachten und es ist nahzu unmöglich, die Massen wieder loszuwerden. Eines meiner neuen Projekte nenne ich entsprechend 100 Arschlöcher - in den nächsten Wochen möchte ich mindestens 100 dieser vollkommen überflüssigen Bilder löschen lassen! Die ersten 8 wurden dabei bereits gelöscht, das nächste Set wurde der Löschdiskussion übergeben.

Sonntag, 8. Juni 2014

Pschyrembel Sexualität, Seite 1

Was macht der gemeine Wikipedianer, wenn draussen die Sonne die Luft auf unerträgliche Grade aufheizt? Richtig: Er hockt sich in seinen eigenen vier kühlen Wänden auf's Sofa und greift sich ein Buch, um das Wissen der Menschheit zu mehren. Eher zufällig griff also ich mal wieder vergleichsweise wahllos in mein Bücherregal und kam mit dem 2003 als Sonderband des bekannten Medizin-Standardwerks Pschyrembel erschienen "Pschyrembel Wörterbuch Sexualität" zurück. Die Idee "Mal sehen, welche Stichworte denn noch fehlen", ist dabei weder neu noch innovativ - aber doch immer wieder überraschen: Vor allem im wortwörtlich "sexy"-Bereich Sexualität sollten wir doch mittlerweile eigentlich alles in unsere 1,725 Millionen Artikel umfassende Online-Enzyklopädie aufgesaugt haben ... oder etwa nicht?

Ich begann also, mich mit der Seite 1 des Lexikons zu beschäftigen. Das Werk ist handlich und zweispalitg bedruckt, die Einträge bis auf Ausnahmen lexikalisch kurz. Die Seite 1 enthält dabei 16 Einträge - und mit denen war ich denn auch einige Zeit beschäftigt:
  • AAM - eine Abkürzung für Angebohrener Auslösemechanismus und damit auch nicht mehr als eine Weiterleitung. Der Artikel zum Angebohrenen Auslösemechanismus ist sogar richtig gut, Handlungsdarf also nicht vorhanden.
  • AASECT - o.k., noch eine Abkürzung und diese weist auf die American Association of Sex Educators, Counselors und Therapists; zu dieser Gesellschaft haben wir noch keinen Artikel und er wandert auf meine Wunschliste.
  • Nun wir es zum ersten Mal spannend: Abartigkeit ... was mache ich jetzt damit? Ich entschliesse mich, die drei Zeilen in den vorhandenen Kurzartikel einzuflechten und gehe weiter ...
  • zu Abasiophilie. Ein schöner Begriff für das Quizduell und ähnliche Spiele und zugleich ein Begriff, der mich nun doch ein wenig länger aufhält. Wir hatten den Begriff noch nicht in der Wikipedia (jetzt ist er als Weiterleitung vorhanden) und auch den eng damit verknüpften Amputationsfetischismus suchte man vergeblich. WTF? Richtig: Abasiephilie bezeichnet die sexuelle Bevorzuung von gehbehinderten Partnern. Bei der weiteren Suche stiess ich dann auf den Amelotatismus, der den übergreifende Deformationsfetischismus beschrieb (und lt. Pschyrembel nur ein Teil desselben ist). Zusammenfassend bezeichnet er die Apotemnophilie, dem Wunsch nach der Amputation eigener Gliedmaßen, wie auch die Acrotomophilie, mit der Lust an Verstümmelungen des Partners. Ich kläre also die Zusammenhänge der verschiedenen Fetischismen auf, ergänze die Abasiophilie und den Amputationsfetischismus und lege mehrere Weiterleitungen an - dadurch bin ich mittlerweile Hauptautor des Artikels, den ich vorher nie gesehen habe. Seitenbemerkung: Der Versuch, die Interwiki-Verlinkungen auf den Artikel via WikiData zu fixen, schlug grandios fehl ...
  • Abbruch - Begriffsklärung mit Verweis auf den Schwangerschaftsabbruch.
  • Abbruchblutung - eigentlich auch nicht sonderlich kompliziert und ein Artikel ist vorhanden. Ich ergänze einen Satz, stelle ein paar andere Punkte um und belege mit dem Pschyrembel ... und bin nun auch hier Hauptautor.
  • Abdominalgravidität oder Bauchhöhlenschwangerschaft - hier ist ein guter Artikel vorhanden und ich sehe keinen Ergänzungsbedarf aus dem Pschyrembel.
  • Abelmoschus moschatus - eine Pflanze, aus der sich ein moschusartiger Geruch extrahieren lässt. Haben wir noch nicht, kommt in die Wunschliste.
  • Abenteuer - gemeint ist die Kurzaffäre, kennt man ja; wird aber in dem Artikel Abenteuer der Wikipedia nicht behandelt. Ergebnis: eine Begriffsklärungsseite wurde neu angelegt.
  • Abenteuersexualität - never heard, könnte aber spannend sein und hat keinen eigenen Wikipediaartikel bisher -> Wunschliste.
  • Aberglaube ist natürlich tricky. Natürlich haben wir dazu einen umfassenden und sicher auch hart umkämpften Wikipedia-Artikel, also beschränke ich mich auf eine Änderung der Formulierungen im Einleitungsteil und warte ab, ob das Bestand haben wird - sieht gut aus bis jetzt.
  • Aberratio menstruorum, eine nach innen gerichtete Menstruation, gibt es noch nicht - > Wunschliste
  • Aberration gibt es als Begriffsklärungsseite und ich ergänze und strukturiere ein wenig.
  • Aberratio testis als Sammelbezeichnung für Lageanomalien des Hodens gab es zwar noch nicht, dem konnte jedoch durch die Anlage einer Weiterleitung und der Einfügung des Begriffs im umfangreichen Artikel zum Thema abgeholfen werden.
  • Abfuhr - das könnte noch spannend werden. In der Begriffsklärung tauchte der Begriff in der  von Sigmund Freud geprägten Bedeutung bisher nicht auf-> eingetragen und auf die Wunschliste
  • Abhängigkeit - dieser Eintrag nimmt etwa ein Viertel der Seite sowie auf der Seite 2 mehr als eine vollständige zusätzliche Spalte ein und beschreibt verschiedene Formen und Ausprägungen der Abhängigkeit. Beim Abgleich mit der Wikipedia fällt auf, dass dort die Fokussierung eigentlich vollständig auf Suchtphänomene (Drogen und substanzunabhängige Abhängigkeiten wie Spielsucht) liegt. Abhängigkeiten zwischen Personen kommen in der Wikipedia dagegen quasi nicht vor, wodurch die Begriffe Sexuelle Abhängigkeit und Juristische Abhängigkeit in die Wunschliste wandern. Hier kann man sicher noch einiges an Inhalten schaffen.
All in all bin ich doch sehr überrascht - meine Eingangsthese "haben wir alles schon" liess sich zumindest an diesem Kurzexperiment  nicht halten. Insgesamt legte ich anhand dieser einen Seite heute 5 Weiterleitungen und eine neue Begriffsklärungsseite an, dazu kamen einige Überarbeitungen die zu zwei Hauptautorenschaften führten. Meine Wunschliste ist zudem um 8 Lemmata reicher. Das Buch hat übrigens 620 Seiten ...

Ich ziehe hieraus jetzt keine Schlüsse, vor allem keine die die Qualität unserer sehr gut arbeitenden Redaktion Medizin in Frage stellen würde - zumal ich ja auch keine wirklichen Fehler entdeckt habe. Ich stelle allerdings mal wieder fest, dass wir von dem Ziel Vollständigkeit auch in diesem gut bearbeiteten Bereich offensichtlich noch Äonen entfernt sind und kann die vielbeschworene "Wir haben ja mittlerweile alle Artikel" nur ein weiteres Mal kopfschüttelnd zur Kenntnis nehmen. Ich gehe davon aus, dass das gleiche Ergebnis auch beim Griff zum Handbuch Pädagogik, Baustilkunde oder dem Künstlerlexikon zustande gekommen wäre.

Freitag, 6. Juni 2014

Play the WikiData Game

Bekanntlich bin ich kein Freund der freien Datenbank WikiData und ihrer bisherigen Umsetzung - vor allem habe ich tatsächlich Angst vor dem Moment, in dem großflächig Daten von WikiData in die Wikipedien eingespeist werden - mit Diskussionen zu diesem Thema habe ich virtuell und real schon Stunden und Diskussionskilometer verbrannt ....

ABER:

Am gestrigen Abend stellte mir elya beim Open Donnerstag im Lokal K (dem Community-Treffpunkt der Communitys rund um Freies Wissen in Köln) ein Tool vor, das die Arbeit an WikiData abseits aller inhaltlicher Bedenken einfach zu einem netten Spaß werden lässt. Das WikiData Game (mal wieder programmiert von dem grandiosen Magnus Manske, der es auch in seinem Blog vorstellt) lässt die Mitspieler spielerisch mit einem einfachen Tagging-System die Datenbank mit noch fehlenden Daten füllen oder Probleme korrigieren.

Wie es geht:
Nach einer Anmeldung (bzw. Aktivierung via Single Login für aktive Wikipedianer) kann man loslegen und das Spiel in 7 Varianten spielen. In allen Spielen bekommt der Spieler Einleitungsschnipsel aus verschiedenen Wikipedia-Sprachversionen vorgesetzt und muss eine mehr oder weniger simple Zuordnung machen. Die Antwort wird dann direkt in einen Edit in der Datenbank WikiData umgesetzt. Dabei stehen die folgenden Spiele zur Verfügung:
  1. Person - wahrscheinlich die einfachste Spiel: Es muss entschieden werden, ob es sich bei dem Stichwort um eine Person handelt oder nicht. Im ersten Fall wird in WikiData dem Stichwort die Eigenschaft "Mensch" zugeordnet.
  2. Gender - direkt darauf aufbauend geht es weiter mit meinem bisherigen Favoriten. Bei Gender muss einer bereits als Mensch definierten Person ein Geschlecht zugeordnet werden - man sollte sich dabei allerdings nicht von den Vornamen blenden lassen, denn ein Maria kann auch durchaus ein Mann sein. Vollkommen unlösbar für mich sind dabei übrigens Stichworte aus der chinesischen, japanischen, ... Wikipedia.
  3. Disambiguation items - handelt es sich bei den Stichworten evtl. gar nciht um Artikel sondern um Begriffsklärungsseiten? Das herauszufinden ist der Sinn dieses Spiels.
  4. Country of citizenship - hier geht es darum, Personen, deren Geburtsort bekannt ist, auch ein Herkunftsland zuzuordnen. Hört sich einfach an, ist jedoch tricky - es geht zum einen nicht um Nationalitäten und zum anderen bedarf es häufig guter Kenntnisse der historischen Zuordnung.
  5. No date - Kein Geburts- und Sterbedatum? Kann man hier für die Datensätze ergänzen und manchmal lohnt sich auch der Blick in die Wikipedien, wenn man eine Lösung gefunden hat, um auch dort die Daten hizuzufügen.
  6. No image - zugegeben, den Sinn dieses Spiels habe ich nicht verstanden. Hier sollen Datensätzen Bilder zugeordnet werden, wenn in WikiData kein Bild angegeben und in den Wikipedien jedoch Bilder vorhanden sind.
  7. Merge items -  obwohl das Spiel in der Spieleliste ganz oben steht, halte ich es für das anspruchsvollste Spiel in der Serie. Die Aufgabe ist, potenzielle Doppeleinträge zu identifizieren und zusammenzuführen. Anders als bei den andreen Spielen bedarf das Ergebnis einer Aktion durch einen aktiven WikiData-Admin, da hier Datensätze zusammengeführt und doppelte Einträge gelöscht werden müssen. Als Neuling sollte man hier also sehr vorsichtig agieren.
  8. Random - wenn einem ein spezieller Spieltyp zu langweilig auf die Dauer ist kann man sich auch nach jeder Lösung ein Zufallsspiel zuordnen lassen - damit kommt mehr Abwechslung rein.
Wer darf spielen?
Natürlich darf jeder mitspielen, wenn er Spaß an fremden Sprachen und Verschlagwortungen etc. hat. Es wird ein Benutzerprofil benötigt, das aber schnell angelegt ist.

Es lebe die Gamification des Wissen ;)

Mittwoch, 4. Juni 2014

Projektideen: Bauen wir einen Mikosatelliten und schicken ihn ins All ...

Dank einer kurzen Notiz auf der Diskussionsseite des deutschsprachigen Wikipedia-Kuriers wurde ich auf ein spannendes Projekt im ideaLab aufmerksam gemacht: 

Wikipedia likes Galactic Exploration for Posterity 


Die Idee hinter dem Projekt klingt trivial: Das Wissen der Wikipedia soll für zukünftige Bewohner und potenziell auch Außerirdische verfügbar gemacht werden. In diesem Fall in Form einer Kopie, die allerdings nur die guten Artikel der englischsprachigen Wikipedia enthalten soll.
Folgt man der Idee bräuchte es nur einiger kleiner Satelliten mit einem Bordrechner und einer automatischen Sendeeinheit, alles angetrieben durch Solarpanels und gesteuert über kleine Booster-Raketensysteme. Nicht unerwähnt lassen sollte man die Tatsache, dass das System mindestens 20.000 Jahre überstehen und funktionieren sollte. .... auf einer Benutzerseite stellt der Benutzer Geraldshields11 seine Idee zur Diskussion und gibt weitere Details bsp. zu einer kickstarter-Kampagne preis.

Kann man machen ....

(Bild: Elen Schurova, CC-by-sa, Bildbeschreibung)

So much zum Schreiben, so wenig time - eine Antwort

Der Southpark macht es vor und legt eine Liste in seinem Blog ab mit all den schönen Themen, über die man schreiben könnte, wenn man nur die...