Donnerstag, 11. Dezember 2025

Der Bifröst oder: Wie Weihnachten nach Asgard kam

Heimdall staunte nicht schlecht über das ungewöhnliche Gespann, das sich gerade über den Bifröst auf Asgard zubewegte. Er war seit Jahrtausenden abgestellt, die große Brücke vom eisigen Jötunheim und dem wilden Midgard in seine Heimat zu bewachen und hatte seitdem schon vieles gesehen und erlebt, aber das war selbst für den alten Asen ungewöhnlich. Er wog noch ab, ob das Gespann, das da über die dreispurige Regenbogenstrecke auf ihn zu schaukelte, eine Ausgeburt seiner eigenen Phantasie und dem reichlichen Met entsprungen war, den er an seinem einsamen Posten in wahren Strömen verkostete - aber dafür war es denn doch zu real.

Ein lautes “Ho - Ho - Ho” schallte zu ihm herüber, begleitet vom Klingen tausender … Glöckchen? Zuerst sah er nur die Rentiere, die im Vergleich zu denen, die er selbst kannte, irgendwie mickrig wirkten. Dann bemerkte er, dass sie einen riesigen Schlitten zogen, auf dem ein großer bärtiger Mann in einem roten Mantel vor etlichen gut gefüllten Säcken saß. Dem grässlichen Geschlecht der Frostriesen Ymirs glich der Mann nicht, eher wirkte er wie eine Parodie auf Odin selbst, hätte er nicht diesen grässlichen roten Mantel um die Schultern geworfen. Und so stützte sich Heimdall erstmal auf seine große Axt und ließ das Gespann näher kommen.
“Ho - Ho - Ho,” rief der Fremde ein weiteres Mal und brachte seine Rentiere zum Stehen, sodass der Schlitten direkt neben Heimdall anhielt. “Ho, guter Mann,” sagte er, “du kannst mir sicher helfen, oder? Ich habe mich irgendwo verfahren und finde nun den Weg nicht weiter nach Berlin.”

Heimdall schaute den Mann weiter entgeistert an, was diesen motivierte, weiter auszuholen: “Berlin, da wollte ich eigentlich hin. Ich bin am Nordpol gestartet und bin dann in einen Eishagelsturm geraten, der mich irgendwie vom Weg ab brachte. Ich landete in einem Land, das ich noch nie gesehen hatte - und das muss schon was bedeuten - mit hohen eisigen Bergen, wo das Wetter noch unwirtlicher ist als bei mir zu Hause. Doch damit nicht genug: Blaue Riesen, die ich nach dem Weg fragen wollte, griffen mich an und so musste ich fliehen - zu meinem Glück konnten sie nicht fliegen und meine Jungs hier - er wies auf die Rentiere - sind den hinter uns her fliegenden Steinen so geschickt ausgewichen, dass wir aus der Nummer nochmal ganz gut rausgekommen sind. Aus der Ferne sah ich ein farbiges Leuchten, das sich als dieser Regenbogen entpuppte, der wohl sowas wie eine Straße ist - und nun bin ich hier. Ich bin übrigens der Weihnachtsmann; du darfst mich gern Klaus nennen.”

Klaus redete weiter und Heimdall verstand nur Skaldengesang - er hatte noch immer nicht begriffen, was der sonderbare Mann von ihm wollte. Er hatte auch noch nie von ‘Berlin’ gehört, nahm aber an, dass das irgendwo in der Menschenwelt sein würde.
“Nun mal sachte,” sagte er, “wir müssen das hier erstmal streng nach unseren Regeln machen, Herr Klaus. Sie kommen gerade über den Bifröst und erreichen Asgard - und das mit einem Gefährt voller Säcken, bei denen ich nicht weiß, was darin ist. Wir haben hier Vorschriften und bevor sie irgendwohin weiterfahren, schauen wir uns doch erstmal ihre Ladung an - so kommen sie mir zumindest nicht an Odins Hof, so wahr ich hier darüber zu wachen habe.”
“Aber, …” - “Kein Aber. Was ist denn in den Säcken, die quellen ja fast über, so prall sind die gefüllt.” “Aber, das versuche ich doch zu erklären. Das sind die Geschenke für die Kinder in Berlin - ich bin der Weihnachtsmann und es ist mein Job, allen Kindern Geschenke zu bringen.” “Und mein Job ist es, darauf aufzupassen, dass hier nichts Verkehrtes nach Asgard gelangt – und am Ende noch versehentlich den Ragnarök auslöst. Und wir führen hier keine unregistrierten Schlitten ein, schon gar keine mit fremdweltlicher Magie. Solang wir uns also nicht sicher sind, dass diese ‘Geschenke’ auch harmlos sind, geht’s hier nicht weiter. Haben Sie Papiere oder Runensteine?”

“Ich will aber doch gar nicht in ihr Asgard, sondern nach Berlin - bis gerade wusste ich nicht mal, dass all das hier existiert.” “Und ich kenne ihr ‘Berlin’ nicht. Sie können also umkehren, und ihre Probleme mit den Frostriesen klären oder wir klären hier, was zu klären ist, und finden dann vielleicht in Asgard jemanden, der helfen kann. Zumindest Thor und Loki besuchen ständig die Menschenwelt …” Klaus wirkte zunehmend verzweifelter und seine Unruhe erfasste auch das Gespann; die Tiere traten, schnaubten und warfen die Köpfe zurück. Am schlimmsten stand es um das Leittier – dessen Nase begann in einem übernatürlichen Rot zu glühen, wie glühendes Eisen unter einem Schmiedehammer. Heimdall runzelte die Stirn. „So etwas habe ich nicht einmal in Muspelheim gesehen“, murmelte er vor sich hin, und lauter sagte er zu Klaus: “Hier muss wohl Odin kommen und entscheiden.”

Heimdall griff in eine Kiste, die neben ihm stand und holte das archaisch wirkende Gjallarhorn hervor. Er hob es an die Lippen und ein Ton, so tief und gewaltig, dass selbst die Wipfel von Yggdrasil bebten, hallte durch alle neun Welten. In ganz Asgard blieb kein Krieger unbewegt – mancher ließ den Metkrug fallen, andere griffen nach den Waffen, und selbst in Walhall erstarb der ewige Kampfeslärm der Gefallenen und machte Platz für ein abwartendes Schweigen. „Odin!“, donnerte Heimdalls Stimme über den hallenden Klang, „ein Fremder mit einem seltsamen Gespann steht auf dem Bifröst und begehrt Einlass!“ Klaus schüttelte den Kopf und flüsterte leise vor sich hin: “Ich wollte doch nur …”




Nicht Odin erschien zuerst, sondern Magni und Modi, die jugendlichen Söhne Thors und Jarnsaxas, mit ihrer Clique. Sie hatten, wie eigentlich immer, Langeweile, und wollten unbedingt sehen, was hier passierte. Direkt danach kam auch Loki, der keine Gelegenheit für eine kleine Intrige verpassen wollte. Sie alle hielten jedoch Abstand, als sie den seltsamen Schlitten und vor allem den riesigen rotgekleideten Mann und dessen Zugtiere sahen, die wohl direkt aus Hels Reich entsprungen waren. Nach und nach kamen weitere Zuschauer, Baldur und Hödur gesellten sich gemeinsam mit Thrúd zu ihren Halbgeschwistern. Dann erschien Thor – donnernd und kampfbereit, Mjölnir in der Hand, und direkt hinter ihm seine Gattin Sif. Auch Freya kam und musterte neugierig die fliegenden Rentiere. Und schließlich tauchte auch Odin selbst, der Allvater, auf und bahnte sich seinen Weg nach vorn. “Was soll das Getöse, Heimdall, du sollst das Gjallarhorn doch nur dann zur Hand nehmen, wenn die Welt untergeht und Ragnarök naht. Ich kann jedoch weder den Fenriswolf noch die Midgardschlange tösen hören.” Dann erblickte auch er den Fremden und runzelte die Stirn – und trat langsam näher.


“Er sagt, er sei der Weihnachtsmann und wolle irgendwelchen Kindern in ‘Berlin’ Geschenke bringen,” erklärte Heimdall. “Er hat weder Papiere noch scheint er überhaupt zu wissen, wo er sich befindet. Und dann dieses Gefährt und dessen Zugtiere … Mir erschien das alles so seltsam und gefährlich, dass ich einen Vorboten des Ragnarök nicht ausschließen konnte,” führte er weiter aus - “Nun gut, schauen wir uns das mal an,” murmelte Odin. Inzwischen war auch Thor weiter vor gestürmt: “Warum lange reden? Wir erschlagen ihn und schauen dann, was in den Säcken ist.” Drohend hob er seinen Hammer und wedelte damit herum. Dabei ballte er die Faust, als wolle er das Problem durch reines Muskelzittern lösen. Auch Loki hatte sich genähert: “Geschenke? Warum bekommen Götter keine Geschenke?” Er sagte das so laut, dass alle Anwesenden ihn hören konnten, und genoss das einsetzende Gemurmel der Zuschauer. “Seht ihr, alle wollen Geschenke.” Er grinste breit, als die Menge lachte.

“Halt ein, Loki, lasst uns erst klären, was hier überhaupt passiert ist,” sagte Odin und wandte sich dem Mann auf dem Schlitten zu, der sich nun auch erhebt und neben das Gefährt tritt. Jetzt wo sie sich direkt gegenüber stehen, fällt ihre Ähnlichkeit auf: Der Weihnachtsmann scheint ein genaues Abbild des Allvaters zu sein und würde dieser nicht seine Augenklappe und sein Gewand tragen, könnte man sie glatt verwechseln. Wie zwei riesige Zwillinge, der eine in seinem Wikingergewand und der andere im roten Mantel. Kurz wurde es still und selbst Thor senkte für einen Moment den Hammer vor Erstaunen.

“Ich will doch nur nach Berlin …,” stöhnte Klaus.


“O.k., zeig uns einfach deine Fracht, dann können wir entscheiden, was wir weiter machen.” “Aber das sind Geschenke für die Kinder …” “Das sagtest du bereits, aber wir müssen sehen, was du uns nach Asgard bringst.” So ging es hin und her und jedes Mal, wenn einer was von Geschenken sagte, war Loki dazwischen: “Hört, hört …” - endlich gab der Weihnachtsmann auf und resignierte: “O.k., ihr könnt einen Blick hinein werfen” und damit wuchtete er einen der großen Säcke vom Schlitten und stellte ihn neben Odin ab. Der löste den Strick, der ihn geschlossen hielt und sobald dieser gelöst war, sorgte der Druck des prall gefüllten Sackes dafür, dass der Inhalt hinaus quoll. Odin griff sich eine der obenauf liegenden Puppen, die ein wirres, fast dämonisches, Grinsen im Gesicht hatte: “Ein Labubu,” sagte der Weihnachtsmann. “Die Kinder stehen drauf, der absolute Renner dieses Jahr und echt nicht einfach zu bekommen; und wenn ich versehentlich die günstigeren Lafufus nehme, ist hinterher ein großes Geheule.” Odin wühlte weiter und beförderte weitere Spielzeuge, Puppen, Bücher und diverse ‘elektronische Geräte’ - so zumindest benannte der Weihnachtsmann sie - aus den Tiefen des Sackes hervor. Als Odin eine große Echse auspackte, begann diese plötzlich zu brüllen, als er ihren Bauch drückte - er warf sie erschrocken weit von sich und einer von Thors Söhnen fing sie auf.


Eine Armvoll Barbies warf er zur Freya und Sif und Freya empörte sich darüber, das diese Menschin mit ihrer Wespentaille und dem spitzen Busen wohl von einem Gott geschaffen worden sei, der noch nie eine echte Frau gesehen habe. Sif dagegen versucht direkt, einer der Figuren die langen Haare zu flechten.

Er griff nach einer Kiste, auf der kryptisch ‘X-Box’ zu lesen war, und riss sie auf; der Weihnachtsmann stöhnte auf. Darin befand sich - neben Pappe und Papier, ein kleiner Kasten, mehrere Stricke und ein paar ‘Dinger’, die er nicht mal benennen konnte. Er durchschnitt einen der Stricke und Thor musste den Weihnachtsmann zurückhalten, der ihn davon abhalten wollte: “Ihr macht das kaputt!” Im Strick waren metallene Fäden und als er Thor bat, mit seinem Hammer den Kasten zu zerschlagen, kam auch dort vor allem Metall und dieses Material zu Tage, dass die Menschen Kunststoff nannten - nur zum Spielen schien das Ding nicht zu taugen. “Erklär uns das,” blaffte er den Weihnachtsmann an, und Klaus holte aus: “Das ist ein Computerspiel. Wenn die Kinder es an einen Fernseher anschliessen, können sie darauf Welten sehen und sich in ihren bewegen und spielen. Hier,” er griff nach ein paar kleineren Paketen, “diese Scheiben nutzen sie, darauf sind die Daten.” Die Asen schauten ihn verständnislos an - was brabbelte er nur? Thor nahm eines der kleinen Pakete mit einem Bild eines Wikingers und las vor: “‘Assassin’s Creed Valhalla’ - Valhalla?”. Er riss es auf und eine silberne Scheibe purzelte heraus. “Ein Computerspiel, bei dem ein Krieger von Norwegen nach England flieht und dort als Krieger berühmt wird,” versuchte der Weihnachtsmann die Situation zu retten - “Aha,” sagte Odin und tat so, als würde er verstehen, während er gleichzeitig kreisende Bewegungen seines Zeigefingers vor seiner Stirn machte. 

Mehr und mehr Zeug kam aus dem Sack, Dinge, die der Weihnachtsmann als ‘Handys’ und ‘Smartphones’, ‘VR-Brillen’, ‘Tablets’ und anders benannte (Odin war bereits ganz verwirrt) und dann … ‘Actionfiguren’: Neben Puppen von seltsam gekleideten oder behaarten Wesen, die mit ‘Star Wars’ bezeichnet waren, und jungen Mädchen in Schachteln, auf denen “Blackpink” stand, auch die Götter Asgards: Thor, Loki und Odin in Plastik gegossen mit kleinen Äxten und Hämmern. Odin reichte sie herum und alle staunten darüber. Loki nahm seine eigene Figur in die Hand, betrachtete sie und grinste: „Das trifft mich nicht ganz – ich bin viel attraktiver.“ „Und warum hat dieser Thor so wenig Bart?“ fragte er seinen Ziehbruder lachend.


„Ein kleiner Windpropeller, der nichts bewirkt,“ fragte Heimdall, als Klaus versuchte, ihm einen Fidget-Spinner zu erklären, und ein paar andere Anwesende versuchten sich derweil daran, einen Zauberwürfel zu lösen. Odin kratzte sich im Bart, sah in den Sack und sagte schließlich: „Seltsame Dinge bringen die Menschen hervor – kleine Abbilder ihrer Götter, die sie dann in Kämpfe schicken; ‘virtuelle’ Welten, in denen sie sich in Schlachten stürzen, um dann doch wieder - wie die alten Krieger - nach Walhall zu kommen.“ Er hatte mittlerweile den Boden des Sackes erreicht und alle Spielsachen an die Schaulustigen verteilt, die sie mit großem Staunen und Neugier begutachteten. Nur der Weihnachtsmann seufzte leise: „Ich wollte doch nur nach Berlin …“


Auch die anderen Säcke enthielten weitere sonderbare Dinge und wurden nach und nach geleert und in der Menge verteilt. Immer wieder gab es lautes Geraune, wenn etwas Neues auftauchte - einige der Schaulustigen fuhren mit Skateboards, E-Rollern und Inlinern auf den Bifröst, und einer aus der Jugendclique hatte es sogar geschafft, eine Drohne mit den beigelegten Batterien zum Fliegen zu bringen. Klaus hatte aufgegeben, nach Berlin würde er wohl nicht mehr kommen und selbst wenn, hätte er gar nichts mehr zu verschenken: alles wurde unter der immer größeren Menge an Asen und Kriegern verteilt, die nun in Scharen kamen.

Hier herrschte allerdings echtes Interesse an dem Unbekannten, und zwar vor allem an all den Spielsachen, die nicht elektronisch waren - so blieben all die Smartphones und Spielkonsolen liegen, mit denen die Asen wenig anfangen konnten, während vor allem die Puppen und anderen echten Spielzeuge zu Freudenschreien und spontanen Spielereien führten. Er sah, wie sie mit all den Sachen spielten, die sie bis vor wenigen Minuten noch gar nicht kannten, und sah auch die Freude in den Augen über all das Zeug, dass in Berlin wahrscheinlich nur in eine Ecke auf einen Haufen mit anderen Spielsachen geflogen wäre. Er sah, dass er hier Menschen - erwachsene Götter und Krieger, glücklich machen konnte mit Puppen und Spielzeug; er sah Tränen der Freude und Überraschung - und er merkte, dass er selbst sich zunehmend darüber freute und sich fragte, warum er eigentlich nicht früher schon hier war. Und am Ende freute er sich so sehr, dass ihm Tränen aus den Augen quollen - nicht aus Ärger über den Verlust, sondern aus Freude an dem Spaß, den seine Sachen bereiteten. Er strahlte, atmete laut hörbar aus und rief danach voller Freude ein lautes “Ho - Ho - Ho”.


“Ho - Ho - Ho” - als Odin dies hörte, blickte er erschrocken von seinem Bluebrixx-Modell einer ‘Burg Blaustein’ auf, mit der er sich gerade beschäftigte und erinnerte sich wieder daran, worum es hier eigentlich ging. Er blickte zu dem Weihnachtsmann herüber, der sich mittlerweile den Bauch hielt vor Lachen und über das gesamte Gesicht strahlte; war er verrückt geworden?

Irritiert schaute Odin ihn an und blickte dann auf die Schar der Asen, die in ihren Spielereien vertieft waren. Er ging hinüber zu Klaus: “Ich glaube, wir müssen reden,” sagte er betroffen. “Ja, antwortete dieser, “lass uns reden.” “Das Ganze hier ist etwas eskaliert,” begann Odin - doch der Weihnachtsmann winkte ab: “Schwamm drüber, ich bin euch so dankbar. Endlich habe ich mal wieder erleben können, wofür ich meinen Job eigentlich mache. Eure Leute sind so glücklich über meine Geschenke, wie ich es auf der Erde seit Jahren nur noch selten gesehen habe. Zum ersten Mal seit Jahren sehe ich endlich mal wieder einen Sinn darin, den Schlitten zu fahren und die Geschenke zu verteilen.”



Er klopfte dem Asen auf die Schulter und sagte: “Ich danke dir, mein Freund.” Odin schaute irritiert und grinste dann breit: “Ich glaube, ich weiß, wie wir hier weiter kommen: Du darfst deine Waren nach Asgard einführen, aber nicht mehr hinaus bringen - nein, wir beschlagnahmen deine Geschenke, zumindest alles bis auf das elektronische Zeug nennt; damit können wir nichts anfangen.” “Ja, das hatte ich befürchtet - die Gören in Berlin werden dieses Jahr wohl leer ausgehen.” “Aber damit nicht genug: ich will, dass du von nun an jedes Jahr kommst, und einen Schlitten mit Spielzeug bringst. Du kannst ihn hier bei Heimdall abstellen, ich nehme ihn dann und verteile selbst die Geschenke in Asgard - sie können uns beide eh kaum auseinanderhalten. Ich glaube, es wird Zeit, dieses ‘Weihnachten’ auch bei uns einzuführen. Haben wir einen Deal?” Der Weihnachtsmann lachte weiter und schlug in die ausgestreckte Hand des Asen ein: “Ja, wir haben einen Deal. Ich komme gern im nächsten Jahr wieder. Das heißt, wenn ich den Rückweg finde.” Sie redeten weiter und zuletzt stieg der Weihnachtsmann wieder auf seinen Schlitten und nahm die Zügel in die Hand. “Eines noch,” setzte Odun an. “Warum feiert man dieses Weihnachten eigentlich?” “Keine Ahnung, ich mache nur meinen Job. Wahrscheinlich lieben die Menschen einfach Feste und Geschenke.” “Die Götter auch,” mischte sich Loki ein, der dabei einer Barbie die Haare kämmte. Und damit verabschiedete sich Klaus und steuerte seine Rentiere zurück auf den Bifröst.


Der Bifröst oder: Wie Weihnachten nach Asgard kam

Heimdall staunte nicht schlecht über das ungewöhnliche Gespann, das sich gerade über den Bifröst auf Asgard zubewegte. Er war seit Jahrtause...