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Mittwoch, 11. Juni 2014

100 Arschlöcher

Immer wieder wird über Sexbilder auf den commons geschimpft, zuletzt griff ein Lehrerverband dieser Thema auf und schaffte damit ein beachtliches Presseecho. Nun gehöre ich sicher nicht zur prüdesten Fraktion der Wikipedianer (nicht umsonst hatte ich in der Vergangenheit eine Anzeige aufgrund der Verbreitung pornografischer Inhalte am sprichwörtlichen Sack) und als Hauptautor zahlreicher Artikel der Genitalanatomie (sowohl die Vulva und Vagina wie auch der Penis und der Hodensack sind weitestgehend von mir) nutze ich sogar regelmässig die Fülle des vorhandenen Materials - aber in einem kann ich den Kritikern nur recht geben:

Wir haben viel zu viele schlechte bis katastrophale Bilder von Penissen, Vulven, Arschlöchern, Ejakulationen und Sexualpraktiken!

Das Problem: Auch für das schlechteste Bild finden sich Befürworter, die es als wertvoll betrachten und es ist nahzu unmöglich, die Massen wieder loszuwerden. Eines meiner neuen Projekte nenne ich entsprechend 100 Arschlöcher - in den nächsten Wochen möchte ich mindestens 100 dieser vollkommen überflüssigen Bilder löschen lassen! Die ersten 8 wurden dabei bereits gelöscht, das nächste Set wurde der Löschdiskussion übergeben.

Sonntag, 8. Juni 2014

Pschyrembel Sexualität, Seite 1

Was macht der gemeine Wikipedianer, wenn draussen die Sonne die Luft auf unerträgliche Grade aufheizt? Richtig: Er hockt sich in seinen eigenen vier kühlen Wänden auf's Sofa und greift sich ein Buch, um das Wissen der Menschheit zu mehren. Eher zufällig griff also ich mal wieder vergleichsweise wahllos in mein Bücherregal und kam mit dem 2003 als Sonderband des bekannten Medizin-Standardwerks Pschyrembel erschienen "Pschyrembel Wörterbuch Sexualität" zurück. Die Idee "Mal sehen, welche Stichworte denn noch fehlen", ist dabei weder neu noch innovativ - aber doch immer wieder überraschen: Vor allem im wortwörtlich "sexy"-Bereich Sexualität sollten wir doch mittlerweile eigentlich alles in unsere 1,725 Millionen Artikel umfassende Online-Enzyklopädie aufgesaugt haben ... oder etwa nicht?

Ich begann also, mich mit der Seite 1 des Lexikons zu beschäftigen. Das Werk ist handlich und zweispalitg bedruckt, die Einträge bis auf Ausnahmen lexikalisch kurz. Die Seite 1 enthält dabei 16 Einträge - und mit denen war ich denn auch einige Zeit beschäftigt:
  • AAM - eine Abkürzung für Angebohrener Auslösemechanismus und damit auch nicht mehr als eine Weiterleitung. Der Artikel zum Angebohrenen Auslösemechanismus ist sogar richtig gut, Handlungsdarf also nicht vorhanden.
  • AASECT - o.k., noch eine Abkürzung und diese weist auf die American Association of Sex Educators, Counselors und Therapists; zu dieser Gesellschaft haben wir noch keinen Artikel und er wandert auf meine Wunschliste.
  • Nun wir es zum ersten Mal spannend: Abartigkeit ... was mache ich jetzt damit? Ich entschliesse mich, die drei Zeilen in den vorhandenen Kurzartikel einzuflechten und gehe weiter ...
  • zu Abasiophilie. Ein schöner Begriff für das Quizduell und ähnliche Spiele und zugleich ein Begriff, der mich nun doch ein wenig länger aufhält. Wir hatten den Begriff noch nicht in der Wikipedia (jetzt ist er als Weiterleitung vorhanden) und auch den eng damit verknüpften Amputationsfetischismus suchte man vergeblich. WTF? Richtig: Abasiephilie bezeichnet die sexuelle Bevorzuung von gehbehinderten Partnern. Bei der weiteren Suche stiess ich dann auf den Amelotatismus, der den übergreifende Deformationsfetischismus beschrieb (und lt. Pschyrembel nur ein Teil desselben ist). Zusammenfassend bezeichnet er die Apotemnophilie, dem Wunsch nach der Amputation eigener Gliedmaßen, wie auch die Acrotomophilie, mit der Lust an Verstümmelungen des Partners. Ich kläre also die Zusammenhänge der verschiedenen Fetischismen auf, ergänze die Abasiophilie und den Amputationsfetischismus und lege mehrere Weiterleitungen an - dadurch bin ich mittlerweile Hauptautor des Artikels, den ich vorher nie gesehen habe. Seitenbemerkung: Der Versuch, die Interwiki-Verlinkungen auf den Artikel via WikiData zu fixen, schlug grandios fehl ...
  • Abbruch - Begriffsklärung mit Verweis auf den Schwangerschaftsabbruch.
  • Abbruchblutung - eigentlich auch nicht sonderlich kompliziert und ein Artikel ist vorhanden. Ich ergänze einen Satz, stelle ein paar andere Punkte um und belege mit dem Pschyrembel ... und bin nun auch hier Hauptautor.
  • Abdominalgravidität oder Bauchhöhlenschwangerschaft - hier ist ein guter Artikel vorhanden und ich sehe keinen Ergänzungsbedarf aus dem Pschyrembel.
  • Abelmoschus moschatus - eine Pflanze, aus der sich ein moschusartiger Geruch extrahieren lässt. Haben wir noch nicht, kommt in die Wunschliste.
  • Abenteuer - gemeint ist die Kurzaffäre, kennt man ja; wird aber in dem Artikel Abenteuer der Wikipedia nicht behandelt. Ergebnis: eine Begriffsklärungsseite wurde neu angelegt.
  • Abenteuersexualität - never heard, könnte aber spannend sein und hat keinen eigenen Wikipediaartikel bisher -> Wunschliste.
  • Aberglaube ist natürlich tricky. Natürlich haben wir dazu einen umfassenden und sicher auch hart umkämpften Wikipedia-Artikel, also beschränke ich mich auf eine Änderung der Formulierungen im Einleitungsteil und warte ab, ob das Bestand haben wird - sieht gut aus bis jetzt.
  • Aberratio menstruorum, eine nach innen gerichtete Menstruation, gibt es noch nicht - > Wunschliste
  • Aberration gibt es als Begriffsklärungsseite und ich ergänze und strukturiere ein wenig.
  • Aberratio testis als Sammelbezeichnung für Lageanomalien des Hodens gab es zwar noch nicht, dem konnte jedoch durch die Anlage einer Weiterleitung und der Einfügung des Begriffs im umfangreichen Artikel zum Thema abgeholfen werden.
  • Abfuhr - das könnte noch spannend werden. In der Begriffsklärung tauchte der Begriff in der  von Sigmund Freud geprägten Bedeutung bisher nicht auf-> eingetragen und auf die Wunschliste
  • Abhängigkeit - dieser Eintrag nimmt etwa ein Viertel der Seite sowie auf der Seite 2 mehr als eine vollständige zusätzliche Spalte ein und beschreibt verschiedene Formen und Ausprägungen der Abhängigkeit. Beim Abgleich mit der Wikipedia fällt auf, dass dort die Fokussierung eigentlich vollständig auf Suchtphänomene (Drogen und substanzunabhängige Abhängigkeiten wie Spielsucht) liegt. Abhängigkeiten zwischen Personen kommen in der Wikipedia dagegen quasi nicht vor, wodurch die Begriffe Sexuelle Abhängigkeit und Juristische Abhängigkeit in die Wunschliste wandern. Hier kann man sicher noch einiges an Inhalten schaffen.
All in all bin ich doch sehr überrascht - meine Eingangsthese "haben wir alles schon" liess sich zumindest an diesem Kurzexperiment  nicht halten. Insgesamt legte ich anhand dieser einen Seite heute 5 Weiterleitungen und eine neue Begriffsklärungsseite an, dazu kamen einige Überarbeitungen die zu zwei Hauptautorenschaften führten. Meine Wunschliste ist zudem um 8 Lemmata reicher. Das Buch hat übrigens 620 Seiten ...

Ich ziehe hieraus jetzt keine Schlüsse, vor allem keine die die Qualität unserer sehr gut arbeitenden Redaktion Medizin in Frage stellen würde - zumal ich ja auch keine wirklichen Fehler entdeckt habe. Ich stelle allerdings mal wieder fest, dass wir von dem Ziel Vollständigkeit auch in diesem gut bearbeiteten Bereich offensichtlich noch Äonen entfernt sind und kann die vielbeschworene "Wir haben ja mittlerweile alle Artikel" nur ein weiteres Mal kopfschüttelnd zur Kenntnis nehmen. Ich gehe davon aus, dass das gleiche Ergebnis auch beim Griff zum Handbuch Pädagogik, Baustilkunde oder dem Künstlerlexikon zustande gekommen wäre.

Mittwoch, 13. April 2011

Cara Loft Womb Raider - ein Softcore-Review

Wie versprochen ein Review zu dem Softcore-Abenteuerfilm ""Cara Loft - Womb Raider", den ich mir entsprechend soeben angeschaut habe (also zumindest zu 3/4). Ein paar Infos vorweg: Der Film ist FSK 16, die Regie führte ein gewisser Randolph Scott und die Hauptdarstellerin ist Lauren Hays, über die zumindest in der englischsprachigen Wikipedia einiges zu lesen ist. Das wir es bei diesem "Erotic-Drama" um eine freizügige Parodie der Computerspielverfilmung "Lara Croft - Tomb Raider" zu tun haben, brauche ich hoffentlich nicht explizit zu erwähnen.

Worum es geht: Cara Loft, Archäologin und Sexbombe lässt sich zu einem heissen Abenteuer überreden - ihr Job: sie soll 3 Statuen suchen und ihrem Auftraggeber bringen. Ihr Vater scheiterte bei der Aufgabe und kam um's Leben. Der Film beginnt mit einer Masturbationsszene der Hauptdarstellerin, während der sie weiblichen Ninja-Besuch bekommt. Nach ein wenig Pistolen- und Messergrößenvergleich geht es dann zu zweit weiter mit den körperlichen Vergnügungen. Der eigentliche Job der Ninja-Dame war allerdings, Frau Loft einen Auftrag zu geben, den sie annimmt. Cara Loft reist nach Ägypten, um die erste Statue einem Beduinenprinzen zu entwenden - den betäubt sie mit Schlafpulver, dessen Wirkung sich entfaltet während sie selbst die beiden Tänzerinnen des Prinzen sexuell bespasst.

Statue 2 wird in Kenia bewacht von einer unsterblichen Kriegerin, mit der Cara schlammcatchen und schmusen muss - dummerweise wird die Afrikanerin von Natascha, ebenfalls im Dienste des Auftraggebers, erschossen und die Statue wandert in Laras Besitz. Auch Statue 3 - versteckt in einer Höhle im Himalaya - ist nicht so einfach zu holen. Die goldlackigen Bewacherinnen mit Riesenschwert und Einhornmaske lassen sich dann aber durch den vollen Einsatz des Körpers unserer Heldin befriedigen und während Natascha die Statue klaut und damit auch Cara betrügt. Sie bringt die Statuen zurück und erfährt, dass der Auftraggeber den Loft'schen Vater erwürgt hat - Cara tötet ihn und seine beiden schwerbewaffneten Bodyguards, wobei Natascha ihr hilft - mit den drei Statuen türmen die beiden Mädels dann und vergnügen sich in Swimming-Pools bis zur Betätigung der Stop-Taste.

Was wir gelernt haben: Man kann mit Körpereinsatz fast alles erreichen - dafür hatte der Film sogar eine (wenn auch sehr rudimentäre) Story. Die Sexszenen waren, wie man es bei FSK 16 wohl erwarten sollte und Männer spielten dabei keine Rolle. Für Leute, die noch mehr über den Film erfahren möchten, empfehle ich das Review auf badmovies.de. Da kann man die Hauptdarstellerin denn auch gänzlich entkleidet sehen.

Und warum gucke ich sowas? Tscha, das ist eine andere Geschichte, die ich jedem gern bei einem Bierchen erzähle .... Empfehlen kann ich den Schrott natürlich nicht, aber das hat ja wahrscheinlich eh niemand erwartet, oder?

Bilder: Die beiden hier gezeigten Bilder sind natürlich urheberrechtlich geschützt.

So much zum Schreiben, so wenig time - eine Antwort

Der Southpark macht es vor und legt eine Liste in seinem Blog ab mit all den schönen Themen, über die man schreiben könnte, wenn man nur die...